Grundlagen des BARFens
Was ist BARF? – Eine Einführung in das Biologisch Artgerechte Rohe Füttern
Definition: Was bedeutet BARF?
BARF steht für „Biologisch Artgerechtes Rohes Futter“ und beschreibt eine Form der Tierernährung, bei der Hunde, Katzen oder auch Greifvögel überwiegend mit rohen, natürlichen Zutaten gefüttert werden. Ziel ist es, die Ernährung möglichst nah an der ursprünglichen Futteraufnahme in der freien Wildbahn auszurichten, ganz ohne künstliche Zusatzstoffe, Konservierungsmittel oder industrielle Verarbeitung. Ursprünglich leitet sich der Begriff aus dem Englischen „Bones and Raw Food“ bzw. „Biologically Appropriate Raw Food“ ab. Im deutschsprachigen Raum steht BARF heute vor allem für eine bewusste, artgerechte und gesunde Alternative zur konventionellen Tierernährung.
BARF vs. konventionelles Futter: Wo liegen die Unterschiede?
Im Vergleich zu industriell hergestelltem Trocken- oder Nassfutter punktet BARF durch seine Natürlichkeit und Transparenz:
- Rohfütterung basiert auf frischen Zutaten, die individuell zusammengestellt werden können – z. B. Muskelfleisch, Innereien, Knochen, Gemüse, Obst, Öle und Kräuter.
- Keine versteckten Inhaltsstoffe: BARF-Anwender wissen genau, was im Napf ihres Tieres landet.
- Keine künstlichen Zusatzstoffe wie Geschmacksverstärker, Konservierungsmittel oder synthetische Vitamine.
- Individuelle Anpassung möglich – je nach Alter, Aktivitätslevel oder Gesundheitszustand des Tieres.
Während industrielles Futter oft auf Haltbarkeit, günstige Herstellungskosten und Massenproduktion ausgerichtet ist, orientiert sich BARF am natürlichen Fressverhalten von Fleischfressern. Diese Orientierung an der Biologie des Tieres ist ein zentraler Vorteil für viele Halter, die Wert auf Tiergesundheit und artgerechte Haltung legen.
Geschichte des BARFens – Ursprung und Entwicklung einer natürlichen Fütterungsmethode
Die Ursprünge: Zurück zu den Wurzeln der Tierernährung
Die Idee des Barfens ist nicht neu – im Gegenteil: Sie geht zurück auf das natürliche Fressverhalten von wild lebenden Fleischfressern. Hunde stammen vom Wolf ab, Katzen von der afrikanischen Wildkatze – beides Tiere, die in freier Wildbahn vor allem Beutetiere fressen. Diese Beute besteht nicht nur aus Muskelfleisch, sondern auch aus Innereien, Knochen, Blut, Fell, Mageninhalt und Pflanzenresten. Genau dieses Prinzip liegt der BARF-Methode zugrunde: Eine möglichst naturgetreue, rohstoffbasierte Fütterung, die sich an der evolutionären Entwicklung orientiert.
Die moderne BARF-Bewegung: Vom Nischenkonzept zum Ernährungstrend
Die moderne BARF-Bewegung wurde maßgeblich durch den australischen Tierarzt Dr. Ian Billinghurst geprägt. In den 1990er-Jahren veröffentlichte er das Buch „Give Your Dog a Bone“, in dem er sich kritisch mit industrieller Tiernahrung auseinandersetzte und stattdessen eine Rückbesinnung auf natürliche Rohfütterung forderte. Seine These: Viele Zivilisationskrankheiten bei Haustieren – von Allergien bis hin zu Verdauungsproblemen – sind auf minderwertige, stark verarbeitete Fertigfutter zurückzuführen.
BARF heute: Wissenschaftlich begleitet und praxisnah umgesetzt
Inzwischen gibt es nicht nur zahlreiche Fachbücher, Seminare und Onlinekurse rund ums Barfen, sondern auch eine wachsende Anzahl an spezialisierten Onlineshops, wie Hitzegrad© - Ihr BARF-Experte, die hochwertige BARF-Zutaten, individuelle Futterpläne und Expertenwissen anbieten. Zudem wird BARF heute zunehmend von wissenschaftlicher Seite untersucht – mit wachsendem Interesse an den positiven Effekten auf Gesundheit und Wohlbefinden von Hunden und Katzen.
Die Vorteile von BARF – Warum sich Rohfütterung lohnt
Gesundheitliche Vorteile: Mehr Vitalität durch artgerechte Ernährung
Einer der wichtigsten Gründe, warum sich immer mehr Tierhalter für BARF entscheiden, sind die nachweislich positiven Auswirkungen auf die Gesundheit von Hunden und Katzen. Durch die natürliche Zusammensetzung der Rationen und den Verzicht auf künstliche Zusätze wird der Organismus entlastet und kann optimal funktionieren. Zu den häufigsten gesundheitlichen Verbesserungen zählen:
- Gesunde Haut und glänzendes Fell: Die Versorgung mit hochwertigen tierischen Fetten, Omega-3-Fettsäuren und natürlichen Vitaminen stärkt Haut und Fellstruktur spürbar. Schuppen, Juckreiz oder stumpfes Fell verschwinden oft schon nach kurzer Zeit.
- Stabile Verdauung: BARF-Rationen enthalten keine unnötigen Füllstoffe wie Getreide oder Soja – dadurch wird die Verdauung entlastet, der Kot wird fester und weniger geruchsintensiv.
- Starke Zähne und frischer Atem: Das Kauen von rohen Knochen und Sehnen wirkt wie eine natürliche Zahnbürste – Zahnsteinbildung wird reduziert, das Zahnfleisch bleibt gesund.
- Gestärktes Immunsystem: Natürliche Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe aus frischen Zutaten unterstützen die körpereigene Abwehrkraft.
- Bessere Figur und mehr Energie: Durch die individuell anpassbare Futterzusammenstellung kann Über- oder Untergewicht effektiv vermieden werden – besonders wichtig bei Senioren, Sporthunden oder Tieren mit Erkrankungen.
Viele Halter berichten von einem insgesamt ausgeglichenen, vitalen und fröhlichen Tier, seit sie auf BARF umgestellt haben.
Natürlichkeit als Maßstab: Wie sich BARF an der Natur orientiert
Ein zentraler Grundsatz des Barfens lautet: So füttern, wie es die Natur vorgibt. Wild lebende Hundeartige (z. B. Wölfe, Schakale) oder Wildkatzen (z. B. Luchse, Servale) jagen Beutetiere und fressen diese nahezu vollständig – inklusive Knochen, Blut, Mageninhalt und Fell.
BARF imitiert dieses Verhalten mit:
- Rohfleisch als Hauptbestandteil, ergänzt durch
- Innereien, Knochen, tierische Fette sowie
- pflanzliche Bestandteile wie püriertes Gemüse, Beeren oder Kräuter.
Diese Zusammensetzung liefert eine vollwertige Ernährung, die den Bedürfnissen des tierischen Stoffwechsels entspricht – ohne Industriezucker, Lockstoffe oder minderwertige Proteine, wie sie häufig in Fertigfutter zu finden sind.
Wissenschaftliche Grundlagen des BARFens – Ernährung verstehen, Gesundheit fördern
Ernährungsphysiologische Aspekte: Was brauchen Hunde und Katzen wirklich?
BARF basiert nicht nur auf einem natürlichen Ansatz, sondern auch auf klaren ernährungsphysiologischen Prinzipien. Um Hunde und Katzen ausgewogen zu versorgen, müssen alle essenziellen Nährstoffe in der richtigen Menge und im passenden Verhältnis enthalten sein. Dazu zählen:
Proteine (Eiweiße)
Sie bilden die Grundlage jeder BARF-Ration. Hochwertige tierische Proteine aus Muskelfleisch, Innereien und Fisch liefern essentielle Aminosäuren, die für den Zellaufbau, die Muskulatur, das Immunsystem und die Hormonbildung notwendig sind.
Fette
Fette sind die wichtigste Energiequelle für Hunde und Katzen – insbesondere tierische Fette liefern wertvolle Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Sie fördern Haut- und Fellgesundheit, unterstützen die Zellmembranen und dienen als Träger fettlöslicher Vitamine.
Kohlenhydrate
In der Natur spielen Kohlenhydrate für Fleischfresser nur eine untergeordnete Rolle. Im BARF-Konzept werden sie meist in Form von Gemüse, Obst oder Kräutern angeboten – als Ballaststoffe, Vitaminquellen und Verdauungshilfe.
Vitamine & Mineralstoffe
Unverzichtbar für den Stoffwechsel. Sie werden über eine gezielte Auswahl an Zutaten (z. B. Leber, Knochen, Eigelb, Seealgen, Eierschalenpulver) abgedeckt. Auch eine natürliche Calcium-Phosphor-Balance ist essenziell – vor allem bei der Fütterung von Welpen oder Senioren.
Wasser
Frisches Trinkwasser muss immer zur Verfügung stehen – besonders bei proteinreicher Ernährung. Rohes Futter enthält bereits einen hohen Feuchtigkeitsanteil, was die Nierenfunktion entlastet und zur Hydration beiträgt.
Aktuelle Forschung: Was Studien zum Barfen sagen
In den letzten Jahren hat das Interesse an Rohfütterung auch die Wissenschaft erreicht. Einige Erkenntnisse aus Studien und Fachartikeln:
- Verbesserte Zahngesundheit: Studien zeigen, dass die Fütterung mit rohen fleischigen Knochen zu weniger Zahnbelag und Zahnsteinbildung führt – ein Vorteil gegenüber weichem Nassfutter oder kohlenhydratreichen Trockenfuttern.
- Geringeres Risiko für Futtermittelallergien: Da BARF keine künstlichen Zusatzstoffe oder Getreide enthält, berichten viele Tierärzte und Tierheilpraktiker von einer geringeren Rate an Unverträglichkeiten bei barfgefütterten Tieren.
- Mikrobiom & Darmgesundheit: Erste Untersuchungen deuten darauf hin, dass sich eine natürliche, rohbasierte Ernährung positiv auf die Zusammensetzung der Darmflora auswirken kann – was wiederum das Immunsystem stärkt.
- Langfristige Gesundheitseffekte: Obwohl noch Langzeitstudien fehlen, berichten zahlreiche Tierhalter, Züchter und Therapeuten von einer höheren Vitalität, besseren Fruchtbarkeit und geringerer Anfälligkeit für Erkrankungen bei barfgefütterten Tieren.
Wichtig ist: BARF muss fachgerecht durchgeführt werden. Ein unausgewogenes Rohfutter kann genauso schädlich sein wie minderwertiges Fertigfutter. Deshalb sind Wissen, Planung und Beratung die Schlüssel zu einer gesunden BARF-Ernährung.
Schritt-für-Schritt-Anleitung für Einsteiger – So gelingt der Einstieg ins BARFen
Der Umstieg auf BARF wirft gerade für Neulinge viele Fragen auf. Doch keine Sorge: Mit der richtigen Vorbereitung und einem strukturierten Einstieg gelingt der Wechsel ganz unkompliziert – und zahlt sich langfristig für die Gesundheit des Tieres aus.
1. Die Umstellung planen: Vorbereitung ist alles
Bevor mit der Fütterung begonnen wird, ist es wichtig, sich einen umfassenden Überblick zu verschaffen:
- Kenne das Tier: Alter, Gewicht, Aktivitätslevel, gesundheitliche Besonderheiten – all das beeinflusst die optimale Futterzusammensetzung.
- Ziel definieren: Geht es um die generelle Futterumstellung, eine Diät, Allergie-Management oder Unterstützung bei einer Erkrankung?
- Informiert entscheiden: Eine solide Wissensbasis ist entscheidend. Fachliteratur, fundierte Quellen und praxiserprobte Ratgeber helfen dabei, realistische und gesunde Futterpläne zu erstellen.
Tipp: Nutze den kostenlosen BARF-Rechner auf unserer Website, um schnell einen Richtwert für die Tagesration zu erhalten.
2. Die Umstellung auf BARF: Sanft und strukturiert
Es gibt zwei gängige Methoden:
- Schrittweise Umstellung: Hier wird das bisherige Futter über 7–14 Tage nach und nach durch Rohfutter ersetzt. Diese Methode eignet sich besonders für sensible Tiere.
- Sofortige Umstellung (Cold Turkey): Für gesunde, junge Hunde oder Katzen kann auch eine direkte Umstellung auf BARF funktionieren – ohne Mischfütterung, da diese die Verdauung irritieren kann.
Startempfehlung für Hunde: 2–3 Tage nur Muskelfleisch und Pansen, danach langsam weitere Bestandteile (Innereien, Knochen, Gemüse) ergänzen.
Startempfehlung für Katzen: Sehr feines Schneiden oder Pürieren, ggf. kurz anwärmen – viele Katzen akzeptieren rohes Fleisch nicht sofort.
3. BARF-Planung und Einkauf: Was gehört in eine ausgewogene Ration?
Ein vollständiger BARF-Plan besteht bei Hunden typischerweise aus:
- ca. 70–80 % tierischer Anteil: Muskelfleisch, Innereien (Leber, Niere, Milz), rohe fleischige Knochen (z. B. Hühnerhälse), Fisch.
- ca. 20–30 % pflanzlicher Anteil: püriertes Gemüse (z. B. Karotten, Zucchini), etwas Obst (z. B. Apfel, Beeren), Kräuter.
Für Katzen gilt: weniger pflanzlicher Anteil (max. 5–10 %), dafür höherer Fleisch- und Fettanteil – angepasst an den reinen Fleischfresser.
Wichtige Ergänzungen:
- Seealgenmehl (Jodversorgung)
- Eierschalenmehl oder Knochenmehl (Calcium)
- Hochwertige Öle (Lachsöl, Hanföl)
- Optional: Bierhefe, Hagebuttenpulver, Grünlippmuschel, etc.
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4. Barfen mit System: Rationstagebuch & Kontrolle
Gerade in der Anfangszeit ist es hilfreich, ein Fütterungstagebuch zu führen:
- Welche Zutaten wurden gefüttert?
- Wie war der Output (Kotkonsistenz, Menge, Häufigkeit)?
- Gab es Reaktionen (Unverträglichkeiten, Erbrechen, Durchfall)?
So lassen sich Unverträglichkeiten schnell erkennen und Pläne gezielt anpassen.
Häufige Mythen und Missverständnisse rund um BARF – Fakten statt Futterlegenden
Obwohl BARF seit Jahren immer populärer wird, halten sich viele Vorurteile hartnäckig. Einige davon entstehen durch Unsicherheit, andere durch Fehlinformationen – besonders im Internet oder bei nicht spezialisierten Tierärzten. Zeit für einen fundierten Faktencheck.
Mythos 1: „Rohes Fleisch macht Hunde aggressiv.“
❌ Falsch.
Es gibt keinerlei wissenschaftlichen Beleg dafür, dass rohes Fleisch aggressives Verhalten fördert. Dieses Gerücht stammt vermutlich aus der Angst heraus, dass Tiere beim „Blut lecken“ ihr Jagdverhalten verstärken. Tatsächlich beeinflusst eine ausgewogene Ernährung eher das Gegenteil: Viele Hunde und Katzen werden durch BARF ausgeglichener und ruhiger, da ihr Nährstoffhaushalt im Gleichgewicht ist.
Mythos 2: „BARF führt zu Mangelerscheinungen.“
Teilweise richtig – wenn falsch umgesetzt.
Wie jede Fütterungsform kann auch BARF zu Mängeln führen – wenn wichtige Komponenten weggelassen oder falsch dosiert werden. Wer jedoch mit einem sinnvollen Plan, kompetenter Beratung und passenden Ergänzungen arbeitet, kann BARF vollwertig und bedarfsgerecht gestalten. Unsere Futterpläne und Rechner helfen dir dabei, Fehler zu vermeiden.
Mythos 3: „Rohes Fleisch ist gefährlich wegen Bakterien.“
Teilweise berechtigt – bei unsachgemäßer Handhabung.
Rohes Fleisch kann – wie in der menschlichen Küche – Keime enthalten (z. B. Salmonellen). Hunde und Katzen sind jedoch viel widerstandsfähiger gegenüber rohen Eiweißen, da ihr Verdauungssystem darauf ausgelegt ist. Wichtig ist dennoch eine gute Hygiene: saubere Hände, frisches Fleisch, gekühlte Lagerung und gründlich gespülte Näpfe. Bei Hitzegrad© - Ihr BARF-Experte stammt unser BARF-Fleisch ausschließlich aus kontrollierter Herstellung und wird durchgängig tiefgekühlt transportiert.
Mythos 4: „BARF ist kompliziert und teuer.“
❌ Nicht zwingend.
BARF ist planbar, kalkulierbar und individuell anpassbar. Mit etwas Grundwissen, cleverem Einkauf und den richtigen Produkten (z. B. Mixpakete oder Menüs) kann Barfen einfach, alltagstauglich und auch kostengünstig sein – oft sogar günstiger als Premium-Fertigfutter.
Mythos 5: „Knochen sind gefährlich!“
✅ Ja – wenn sie gekocht sind.
Gekochte Knochen splittern und können zu Verletzungen führen. Rohe, fleischige Knochen hingegen sind für viele Hunde (und in angepasster Form auch für Katzen) absolut sicher, fördern die Zahnhygiene und versorgen mit Calcium. Voraussetzung: Auswahl geeigneter Knochen, passende Größe, und niemals ohne Aufsicht!
Sicherheit und Hygiene beim BARFen – So bleibt Rohfütterung gesund
BARF bietet viele Vorteile – aber wie bei jeder Rohkost ist auch hier eine sorgfältige Handhabung entscheidend. Die richtige Lagerung, Zubereitung und Hygiene sorgen nicht nur für mehr Sicherheit, sondern auch für eine längere Haltbarkeit und bessere Verdaulichkeit.
Rohes Fleisch richtig lagern: So bleibt alles frisch
Damit BARF-Zutaten ihre Qualität behalten und keine Keime entstehen, sollte man folgende Lagerregeln beachten:
- Tiefkühlen ist Pflicht: Frisches Fleisch sollte sofort bei –18 °C eingefroren werden. Viele BARF-Produkte sind bereits schockgefrostet und können direkt in den Tiefkühler.
- Portioniert einfrieren: Praktisch sind 250g- oder 500g-Packungen, die man bei Bedarf einzeln entnehmen kann – so wird nichts verschwendet.
- Gut verpacken: Achte auf dichte Verpackungen, um Gefrierbrand und Geruchsübertragung zu vermeiden. Vakuumverpackte Produkte sind ideal.
- Zubereitung mit Sorgfalt: Schritt für Schritt zur sicheren Mahlzeit
- Schonend auftauen: BARF-Produkte am besten im Kühlschrank über Nacht oder vakuumverpackt im kalten Wasser auftauen lassen. Niemals in der Sonne oder in der Mikrowelle!
- Kein warmes Wasserbad: Auftauen im warmen Wasser begünstigt Keimvermehrung – besser langsam im Kühlschrank.
- Frisch zubereiten: Aufgetaute Rationen sollten innerhalb von 24 Stunden verbraucht werden. Was übrig bleibt, sofort abgedeckt in den Kühlschrank geben.
Hygiene beim Umgang mit Rohfutter: Sauberkeit schützt Tier & Mensch
Rohes Fleisch ist ein Naturprodukt – mit allem, was dazugehört. Damit keine Krankheiten übertragen werden, gelten ähnliche Hygieneanforderungen wie in jeder Fleischküche:
- Hände waschen: vor und nach dem Kontakt mit Fleisch oder Tiernapf.
- Arbeitsflächen und Utensilien reinigen: nach jeder Zubereitung gründlich säubern.
- Separate Schneidebretter und Messer verwenden: möglichst nicht mit Küchenutensilien für Menschen vermischen.
- Fressnapf täglich spülen: am besten heiß und mit Spülmittel.
Tipp: Gerade bei Haushalten mit kleinen Kindern oder immungeschwächten Personen ist besondere Sorgfalt geboten – BARFen ist auch hier sicher, solange Hygiene konsequent umgesetzt wird.
Gesetzliche Bestimmungen und Richtlinien – Was beim BARFen zu beachten ist
Auch wenn BARF auf natürlichen Zutaten basiert, unterliegt die Rohfütterung bestimmten gesetzlichen Vorgaben und Qualitätsstandards. Wer verantwortungsvoll barfen möchte, sollte sich mit den wichtigsten Rahmenbedingungen vertraut machen – besonders beim Einkauf, der Lagerung und der Fütterung.
BARF und das Futtermittelrecht
In Deutschland wird BARF rechtlich als Einzelfuttermittel bzw. als Einzelfuttermittelbestandteil eingeordnet. Das heißt: Wer Fleisch, Innereien oder Knochen zum Zweck der Tierfütterung vertreibt, muss sich an das geltende Futtermittelgesetz halten. Dazu zählen:
- Kennzeichnungspflicht: Jede Zutat muss eindeutig deklariert sein – z. B. „Rinderherz, tiefgefroren“, inklusive Herkunft, MHD und Chargennummer.
- Hygienevorgaben: Unternehmen müssen nachweislich sicherstellen, dass alle Produkte den hygienischen Anforderungen der EU-Verordnung (EG) Nr. 183/2005 entsprechen.
- Transparenz: Herkunft und Zusammensetzung der Zutaten müssen nachvollziehbar sein.
Wichtig für Tierhalter: Wer für den Eigenbedarf barft, braucht keine besondere Genehmigung. Wer jedoch Fleischreste aus der Gastronomie oder Schlachtabfälle verwenden will, muss ggf. besondere Auflagen erfüllen – etwa nach TierNebV oder Abfallrecht.
Herkunft & Qualität der Zutaten: Darauf sollte man achten
Beim BARFen kommt es besonders auf die Qualität der Rohstoffe an. Achte beim Einkauf auf:
- Hohe Qualität: Fleisch, das auch für den menschlichen Verzehr zugelassen ist, bietet maximale Sicherheit – frei von Krankheitserregern, Medikamentenrückständen oder Schlachtnebenprodukten minderer Qualität.
- Transparente Herkunft: Seriöse Anbieter geben Herkunftsländer, Aufzuchtsform (z. B. Weidehaltung) und Verarbeitungsschritte offen an.
- Zertifizierte Verarbeitung: Produkte mit Zertifikaten und Siegeln, wie beispielsweise das BIO Siegel garantieren höchste Hygienestandards.
Tipp: Bei Hitzegrad© - Ihr BARF-Experte stammen alle BARF-Produkte aus kontrollierten Betrieben mit nachvollziehbarer Herkunft.
BARF und Tierärzte: Pflicht zur Aufklärung?
Viele Tierärzte stehen BARF inzwischen offen gegenüber, einige raten jedoch aus Unsicherheit davon ab. Fakt ist: Es besteht keine gesetzliche Pflicht, BARF mit dem Tierarzt abzustimmen, aber es ist sinnvoll, einen offenen Austausch zu pflegen – besonders bei Vorerkrankungen, Allergien oder speziellen Ernährungsanforderungen.
Wer tiefer ins Thema BARF einsteigen möchte, findet bei Hitzegrad© - Ihr BARF-Experte umfassende Einführungen für Hunde und Katzen. Dort werden nicht nur die Grundlagen und Vorteile der Rohfütterung verständlich erklärt, sondern auch weiterführende Themen behandelt, etwa die Fütterung bei Allergien, Erkrankungen oder besonderen Lebensphasen. Ob als Einstieg oder zur Vertiefung: Diese Artikel bieten Orientierung und praktische Hilfe, um BARF individuell und gesund umzusetzen.