Barfen für Welpen – von Beginn an

Können Sie bereits Welpen Barfen oder müssen Sie besondere Hinweise beachten, wenn Sie junge Hunde an die Rohfütterung gewöhnen möchten? Grundsätzlich können Sie bereits junge Hunde problemlos Barfen und ihnen Fleisch und Gemüse füttern, Einschränkungen gibt es dennoch. Diese beziehen sich überwiegend auf die Größe der Fleisch- und Knochenstücke, zudem sollten Sie darauf achten, dass der Futterplan beim Barfen von Welpen reichhaltiger ausfallen muss.

Bei Welpen beginnt das Barfen in der vierten Lebenswoche

Welpen beginnen in der Regel ab der vierten oder fünften Lebenswoche, sich langsam an die normale Hundeernährung zu gewöhnen und probieren aus, ob das Gemüse und Fleisch von der Mutterhündin nicht schmeckt. Sie können also nun beginnen, Ihren Welpen Fleisch und Gemüse anzubieten. Natürlich handelt es sich zu dieser Zeit rein um eine Beifütterung, da die Hundewelpen den Hauptteil der Nahrung weiterhin über die Muttermilch bekommen. Wichtig ist, dass Sie das Fleisch pürieren oder nur gewolftes Fleisch anbieten. Besonders eignet sich

  • Gewolftes Rinderhack
  • Gewolftes Rinderherz
  • Gewolftes Pferdefleisch
Foto: Sommaruga Fabio / pixelio.de
Foto: Sommaruga Fabio / pixelio.de

An Gemüse können Sie Ihre Hunde langsam gewöhnen. Mischen Sie Äpfel, Fenchel, Möhren oder Bananen in pürierter Form unter das Fleisch. Mit Öl angereichert, nehmen die jungen Hunde die Nahrung durchaus an.

Tipp
Schwächelnde Welpen können Sie mit ein wenig zusätzlichem Reis aufpeppeln. Stimmt das Gewicht der Welpen wieder, stellen Sie die Reisfütterung ein und beschränken sich auf Fleisch, Obst und Gemüse.

Barfen ab der sechsten Lebenswoche

Zwischen der sechsten und siebten Lebenswoche beginnen Hunde, sich immer mehr von der Mutter zu entwöhnen. Die Milchzähne sind nun voll ausgebildet, sodass Sie immer mehr Fleisch und Gemüse auf den Futterplan setzen können. Gerade Knochen sind nun wichtig für die weitere Entwicklung der Welpen. Gewolfte Knochen können Sie in jede Mahlzeit integrieren, große Kalbknochen werden von Welpen gerne zur Beschäftigung genutzt.

Die oben genannten Fleischarten dürfen Sie nun durch

  • Geflügelfleisch
  • Blättermagen
  • Pansen und
  • Kalb

erweitern. Um die Kalziumzufuhr durch das Barfen sicherzustellen, füttern Sie möglichst Hühnerhälse, Hühnerflügel oder auch Kalbsknochen. Beim Gemüse gelten dieselben Regeln, die auch für erwachsene Hunde gelten.

Viele Welpen neigen dazu, beim Barfen zu hastig zu fressen und das Futter herunter zu schlingen. Es ist sinnvoll, wenn Sie Knochen anfangs noch wolfen oder aus der Hand füttern. So vermeiden Sie nicht nur den Futterneid, Sie vermitteln den Hunden auch direkt ein soziales Fressverhalten.

Unbegründete Sorgen beim Barfen für Welpen

Hinsichtlich der speziellen Welpenfutter, die der Handel bietet, fragen sich viele Hundehalter, ob sie die Vitamin- und Nährstoffzufuhr rein durch das Barfen sicherstellen können. Die Antwort hierauf ist ein klares Ja. Insbesondere Junghunde gewöhnen sich schnell an die komplette Rohfütterung, und wenn Sie darauf achten, dass der Futterplan ausgewogen ist und einen hohen Kalziumanteil bietet, steht dem gesunden Wachstum Ihrer Hunde nichts im Wege.
Einzig auf die Größe der Fleischstücke sollten Sie zu Beginn achten. Junghunde verschlucken sich leichter, gerade, wenn sie voller Begeisterung schlingen. Daher empfiehlt es sich, in den Anfangstagen überwiegend auf gewolftes Fleisch zurückzugreifen. Die Konsistenz ähnelt normalem Dosenfutter, sodass ein Verschlucken ausgeschlossen ist. Wählen Sie gewolftes Fleisch mit einem hohen Knochenanteil, brauchen Sie auch eine mangelnde Kalziumversorgung nicht fürchten.

Gemüse pürieren Sie vor dem Füttern bitte stets und reichern es mit kalt gepressten Ölen an. Die Welpen nehmen die Vitamine und Mineralstoffe auf diese Weise viel besser auf, zudem können Sie das Gemüse einfacher unter das Fleisch mischen. Um die Futtermenge zu berechnen, empfiehlt es sich, die Menge um ungefähr sieben Prozent nach der Entwöhnung zu erhöhen. Probieren Sie einfach aus, ob die Welpen bereits eine solche Menge fressen. Bleibt etwas von der Mahlzeit über, reduzieren Sie die Menge bei der nächsten Fütterung schlichtweg. Das Verhältnis von 80:20 bleibt natürlich bestehen.

Auf große Stücke Fleisch verzichten Sie in den ersten Lebenswochen möglichst. Die Welpen könnten sich an den Stücken Fleisch verschlucken. Daher gilt die Empfehlung, zuerst ausschließlich gewolftes Fleisch zu verfüttern. Für Sie zeigt sich rasch ein Vorteil: Welpen schätzen Gemüse oftmals ebenso wenig, wie Kleinkinder. Unter schmackhaftes Fleisch gemischt, nehmen sie das Gemüse aber problemlos auf.

Jack Russell Mischlingswelpe
Jack Russell Mischlingswelpe

Knochen für Welpen

Große und harte Knochen können Sie durchaus Ihrem Welpen geben. Hier gilt, dass Sie dabei bleiben sollten- Sicher ist Sicher. Umso größer der Knochen ist, desto unwahrscheinlicher ist es, dass sich Welpen verschlucken. Da die kleinen Hunde ohnehin nur Milchzähne haben, benötigen sie viele Stunden, um das Fleisch vom Knochen abzubeißen und gehen ohnehin eher spielerisch mit dem Fressen um. Für Sie bedeutet dies, dass Sie gleich eine tolle Beschäftigung für Ihre Welpen finden.

Tipp
Haben Sie mehrere Welpen, bekommt natürlich jeder Hund einen eigenen Knochen. So minimieren Sie den Futterneid. Sie können ruhig beginnen, Ihren Hunden die Knochen zwischendurch wegzunehmen und den Knochen mit in die Erziehung einbinden.

Der Futterplan nach dem Absetzen der Welpen

Haben Sie Ihre Welpen bereits von Anfang an an das Barfen gewöhnt, brauchen Sie auch nach dem Absetzen keine Furcht vor dem Barfen haben. Achten Sie schlichtweg auf einen hohen Kalziumgehalt und stellen Sie den Futterplan nach und nach auf die Bedürfnisse eines erwachsenen Hundes um. Welpen dürfen während des Wachstums verhältnismäßig viel fressen, sodass Sie sich um zu große Mahlzeiten keine Gedanken machen brauchen. Sie können auch das Fleisch immer größer belassen. Einzig bei Schlingern sollten Sie weiterhin auf gewolftes Fleisch zurückgreifen, um das Verschlucken zu verhindern. Einige Welpen geben das Schlingen niemals auf. Im Erwachsenenalter vermeiden Sie das Schlingen durch sehr große Fleischstücke. Das Gemüse können Sie in diesem Fall als Soße über das Fleisch geben.