Perversionen ohne Ende

Katzen werden zwei Kameras auf den Kopf geschnallt. Sie werden in einem Wald laufen gelassen und filmen so die Umgebung aus der Katzenperspektive. Bei anderen Katzen wird unter Narkose ein Loch in den Schädel gebohrt. Darüber wird eine Stahlkammer angebracht. Auf einem Bildschirm vor den Augen der Tiere werden entweder die zuvor von Katzen gemachten Filme gezeigt oder über den Bildschirm wandernde Streifenmuster. Mittels eines Farbstoffs, der auf das Hirngewebe gegeben wird, können aktive und inaktive Nerven sichtbar gemacht werden. Das weitere Schicksal der Katzen wird nicht erwähnt. Seit Jahrzehnten werden in der tierexperimentellen Sehforschung über den Bildschirm wandernde Streifenmuster als Stimuli verwendet, um Nervenaktivitäten im Gehirn zu untersuchen. Die Autoren dieses Artikels bemerken, dass diese künstlichen Reize nicht die reale Welt abbilden. Daher verwenden sie hier von Katzen gemachte Naturaufnahmen als visuelle Reize. Die Autoren der Universitäten Osnabrück und Bochum finden heraus, dass sich die Hirnaktivitäten bei den verschiedenen Reizen in der Tat unterscheiden.
Datenbank-ID: 4288

Das Ergebnis dieser Studie finden Sie banal? Dann lesen Sie mal folgende Beschreibung:

An der Universität Dresden werden Mäuse in Käfigen gehalten, in denen sie je nach Gruppe unterschiedlich lange Zugang zu einem Laufrad haben: 24 Stunden, 3, 7 oder 35 Tage. Jeweils zwei Tage vor Ablauf der Zeit erhalten die Tiere eine Markierungssubstanz in die Bauchhöhle injiziert, die wachsende Zellen im Gehirn markiert. Nach Ablauf der Laufradzeit werden die Tiere getötet. Die Gehirne werden in Scheiben geschnitten und die markierten Zellen angefärbt. Das Ergebnis dieser Studie: Körperliche Aktivität regt die Neubildung bestimmter Nervenzellen im Gehirn an. Hätte dafür nicht auch der gesunde Menschenverstand ausgereicht? Oder man hätte Freiwillige auf ein Ergometer setzen und anschließend Aufgaben lösen und ihre Gehirne mit Bild gebenden Verfahren untersuchen können.