Nassfutter – auf die inneren Werte kommt es an

Wir haben in den vergangenen Blogs gelernt, dass Katzen Carnivoren (Fleischfresser) sind und das Trockenfutter als Futter ungeeignet ist. Die artgerechteste Form der Ernährung wäre somit Barf (=biologisch artgerechte rohe Fütterung, ursprünglich: Bones and Raw Food). Dies erfordert jedoch sehr genau Kenntnisse der Materie. Viele Katzenhalter können oder wollen jedoch nicht barfen. Für diese bietet Nassfutter (Nafu) eine gute Alternative.

Nafu hat durchschnittlich einen Feuchtgehalt von etwa 80%. Somit hat es hier schon einen ganz entscheidenden Vorteil zum Trockenfutter, da Katzen ja ihren Bedarf an Flüssigkeit evolutionsbedingt zum Großteil über die Nahrung decken.

Nun muss man nur noch wissen, welches Nafu wirklich gut ist. Die Deklaration lässt einen recht schnell erkennen, ob es sich um ein hochwertiges Futter handelt. Sie gibt Aufschluss über die Zusammensetzung. Im Idealfall sollte diese sehr offen und detailliert ausfallen.

Wir wissen inzwischen, dass Katzen vorwiegend Fleisch benötigen. Dies sollte also auch zum Großteil im Nassfutter enthalten sein. Ein gutes Nafu hat einen Fleischanteil inklusive „guten“ Nebenerzeugnissen von mindestens 70%. Im besten Fall ist genau angegeben, wieviel Prozent und welche Art Muskelfleisch, Innereien plus tierische Nebenerzeugnisse enthalten sind. Der Proteingehalt sollte mit über 10% angegeben sein.

Fast jeder kennt die namenhaften Marken aus den Supermärkten und Discountern mit 4% Fleischanteil inklusive tierischen Nebenerzeugnissen (bezieht sich auf die geschmacksgebende Sorte). Den Rest kann man oft nur erahnen, denn sehr häufig werden eben nur „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse“ genannt. Das könnten z.B. 3% Fleisch und 97% Schlachtabfälle etc. sein.

Tierische Nebenerzeugnisse hört sich erstmal nicht so schlecht an, wie es meist tatsächlich ist. Darunter fallen in der Regel für den menschlichen Verzehr nicht verwehrtbare Krallen, Schnäbel, Federn, Hufe, Haut etc. – es können aber auch Innereien darunter fallen, die grundsätzlich nicht schlecht sind. In minderwertigem Futter ist der Anteil an Schlachtabfällen meist höher als an wirklich guten Bestandteilen. Der einzige Vorteil besteht für den Hersteller, der durch solche Bestandteile seine Gewinnspanne deutlich vergrößert.

Ein weiterer Hinweis ist die Fütterungsempfehlung. Von hochwertigem Futter fressen Katzen in der Regel etwa 200g pro Tag. Bei minderwertigem Futter ist die Empfehlung bereits 400g oder mehr. Der Output dieser Wundertüte ist enorm und verwandelte viele Katzenklos in einen Bereich, der ABS-Alarm auslösen würde. Bei hochwertigem Futter ist der Output deutlich (!) geringer und riecht kaum bis gar nicht – so spart man auch Unmengen an Katzenstreu. Wer rechnen kann wird feststellen, dass hochwertiges Futter demnach nicht wirklich teurer sein muss.

Auch durch Kohlenhydrate, die Katzen nicht verwerten können, wird das Futter günstig „aufgefüllt“. Ballaststoffe sollten lediglich in einem ganz geringen Anteil vorhanden sein.

Getreide hat nichts im Katzenfutter zu suchen. Auch das kann der Fleischfresser nicht verwerten. Oft wird das Argument gebracht, ein Mäusemagen enthalte schließlich auch Getreide usw. – grundsätzlich ist das richtig. Der Anteil des Mageninhaltes macht jedoch nur etwa 3% des Gesamtgewichtes aus und dort ist alles bereits vorverdaut. Das ist ein entscheidender Punkt, der einen ebenfalls dazu bringen sollte getreidefreies Nassfutter zu kaufen.

Zucker (meist als Inulin oder Karamell deklariert) macht ebenfalls keinen Sinn im Katzenfutter. Er dient lediglich als Farbstoff, um das Futter appetitlicher aussehen zu lassen, und als Geschmacksverstärker, um ein nicht so gutes Futter attraktiver zu machen. Andernfalls würden es wahrscheinlich die meisten Katzen ablehnen. Der Nutzen ist also strittig, die Nachteile gravierend: Diabetes ist nicht selten eine schlimme Folge von zuckerhaltigem Futter.

Abstand nehmen sollte man auch, wenn weitere Geschmacksverstärker, Lockstoffe, Konservierungsmittel, Farbstoffe, Aromen, Füllstoffe und Sojaprodukte genannt werden.

Dies ist ein Beispiel für eine sehr gute Deklaration eines sehr hochwertigen Nassfutters:

Putenfleisch 95% (ca. 87% Muskelfleisch, 5% Herz, 5% Leber, 3% Magen), Karotte (1,6%), Zucchini (1,6%), Gurke (1,6%), Eierschale, Meersalz, Zusatzstoff Taurin 1.000mg/kg

Inhaltsanalyse:
Rohprotein: 17,8%
Rohfett: 5,68%
Rohfaser: 2,28%
Rohasche: 1,45%
Feuchtigkeit: 73,7%
Calcium:Phosphor 1,15 : 1
Brennwert: 497kj/100g

Fazit: man sollte sich von den bunten tollen Verpackungen nicht täuschen lassen und unbedingt einen Blick auf die Zusammensetzung werfen. So wird man auch erkennen, dass 95% der Supermarktmarken NICHT GEEIGNET sind, um eine Katze weitgehend gesund und vor allem artgerecht zu ernähren. Die folgende Seite beinhaltet eine umfangreiche Zusammenfassung und Beurteilung der meisten Nassfuttersorten, woran man sich sehr gut orientieren kann: http://www.katzen-fieber.de/vergleich-nassfutter.php