Futterumstellung – vom Dosenfutter zum Barf


Es gibt viele Gründe, sich für die Rohfütterung zu entscheiden: Rohfleisch steht auf dem natürlichen Speiseplan der Wölfe und das Verdauungssystem der Hunde hat sich bis heute nicht wesentlich geändert. Möglicherweise fragen Sie sich, wie Sie Ihren Hund am besten auf rohes Fleisch, Gemüse, Obst und Kräuter umstellen. Bei einem gesunden jungen Hund ist das in der Regel gar kein Problem. Ältere Hunde, die jahrelang mit Dosenfutter ernährt wurden, tun sich möglicherweise schwerer mit der Umstellung. Bei kranken oder allergischen Hunden kann ebenfalls Behutsamkeit angesagt sein. Grundsätzlich ist es aber bei jedem Hund möglich und kommt seiner Gesundheit zugute.

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Was passiert im Organismus?
Im Zusammenleben mit dem Menschen bekommen Hunde Ihr Futter auf dem Silbertablett serviert. Sie müssen nicht jagen und nichts dafür tun – pünktlich steht die nächste Mahlzeit bereit. Nicht einmal beim Fressen müssen sie sich großartig bemühen, den ihr Dosenfutter können sie einfach herunterschlingen. Beim Barfen hingegen sind Rohfleisch und Knochen zu kauen und sie müssen sich erst an die frische Grünkost gewöhnen. Hinzu kommt, dass Dosenfutter häufig Geruchs- und Geschmacksverstärker enthält, rohes Futter riecht und schmeckt hingegen völlig anders. Manch ein Hund rümpft da zunächst die Schnauze. Eine Umstellung erfolgt auch in der Darmflora. Diese kennt nur das eine, was ihr zugeführt wird. Erhält der Hund auf einmal rohes Fleisch, müssen sich zunächst die entsprechenden Verdauungsenzyme bilden und Bakterien zur Verwertung in der Darmflora ansiedeln. Das geschieht, insbesondere bei einem Hund, der über viele Jahre Fertigfutter erhalten hat, nicht von heute auf morgen, sondern in einem Prozess. Dies ist der Grund, weshalb Hunde länger zur Gewöhnung an Rohfleisch brauchen können, je mehr ihr Organismus auf Fertigfutter eingestellt ist.
Umstellung eines gesunden Hundes
Einen gesunden Hund können Sie von einem Tag auf den anderen Barfen. Legen Sie vor der Umstellung einen Fastentag ein, hat Ihr Hund so richtig Hunger und ist vielleicht weniger skeptisch gegenüber dem neuen Futter. Verschmäht er es dennoch, ist das kein Problem, denn gesunde Hunde vertragen es durchaus, einige Tage nicht zu fressen. Dies ist wiederum auf ein Erbe der Wölfe zurückzuführen, die auch nicht jeden Tag ein Beutetier erlegen und sich den Magen vollschlagen können. Sie erleichtern Ihrem Hund die Umstellung, wenn Sie das Rohfutter zunächst komplett pürieren. Es ähnelt dann in der Konsistenz dem gewohnten Dosenfutter. Später können Sie dazu übergehen, kleinere Fleischstücke zu geben, schließlich auch größere Stücke und Knochen. Bei sehr mäkeligen Fressern kann es zudem hilfreich sein, in den ersten Tagen etwas besonders Schmackhaftes unterzumischen, beispielsweise Fleischwurst, welche nach und nach reduziert wird. Wichtig ist in jedem Fall, dass Sie konsequent bleiben, also ausschließlich Rohkost geben, statt zwischendurch noch mal wie bisher zu füttern. Bieten Sie einfach immer wieder das neue, gesunde Futter an.
Mögliche Begleiterscheinungen
Mit der Umstellung kann es zu Begleiterscheinungen kommen, die bei gesunden Hunden unbedenklich sind: Die Anpassung der Darmflora erfordert Zeit und es können sich durch nicht verwertbare künstliche Geschmacks- und Geruchsverstärker sowie Farb- und Konservierungsstoffe im Fertigfutter Schlacken im Gewebe abgelagert haben. Mit dem Barfen erfolgt in diesem Fall eine Entgiftung des Organismus.

Das kann sich in einer veränderten Kotkonsistenz bemerkbar machen. Auch Juckreiz, Erbrechen und Gewichtsverlust sind in der ersten Zeit möglich. Eventuelle Giftstoffe werden jedoch nach und nach ausgeschieden und der Verdauungstrakt lernt, das neue Futter optimal zu verwerten, so dass die Begleiterscheinungen abnehmen: Der Hund profitiert zusehends von der gesunden Ernährung. In Extremfällen können Sie Ihren Hund unterstützen, indem Sie ihm mit der Umstellungen spezielle Enzyme und Präparate zur Stabilisierung der Darmflora zufüttern. Solche sind beim Tierarzt erhältlich, der idealerweise dem Barfen nicht abgeneigt sein sollte. Lassen Sie sich also keinesfalls entmutigen, sondern bedenken Sie stets, dass Ihr Hund mit Barf ein vollwertiges Futter erhält, von dem er langfristig profitieren soll.

Allergiker, ältere und empfindliche Hunde

Einem älteren Hund können Sie zunächst rohes Geflügelfleisch füttern. Dieses ist mager und daher leichter verdaulich als andere Fleischsorten. Neben dem Rohfleisch eignen sich weiche Knochen wie Flügel und Hälse. Mit eventuellen Salmonellen wird die aggressive Magensäure des Hundes übrigens leicht fertig, diesbezüglich müssen Sie keine Bedenken haben. An Obst und Gemüse sind pürierte Äpfel, Birnen, Karotten und Zucchini gut verdaulich. Dasselbe trifft auf empfindliche und kranke Hunde zu, wobei Sie hier anfangs nur eine Obst- oder Gemüsesorte füttern sollten. Es kann sinnvoll sein, Fleisch getrennt von Obst und Gemüse zu geben, um die Umstellung zu erleichtern. Allergiker lassen sich ebenfalls auf Barf umstellen. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn Ihr Hund eine Allergie gegen Futtermilben hat – mit Barf umgehen Sie dieses Problem. Wählen Sie Fleisch, welches zuvor noch nicht gefüttert wurde, zum Beispiel Strauß, Pferd, Känguru oder Elch. Beobachten Sie Ihren Hund: Gehen die bekannten Symptome nach drei bis vier Wochen zurück? Dann bleiben Sie dabei und füttern eine der obigen Gemüsesorten dazu. Beobachten Sie wiederum ein bis zwei Wochen. So können Sie das Futter nach und nach um anderes Rohfleisch, Obst und Gemüse ergänzen. Zeigt Ihr Hund noch oder erneut Anzeichen seiner Allergie, verzichten Sie auf die allergene Rohkost beziehungsweise ersetzen diese.

Viel Erfolg bei der Umstellung!